Reichlich Edelmetall für die Athleten des CIS Amberg bei den Europameisterschaften Biathle/Triathle/Laser-Run
Erding. (sil) Über den Kronthaler Weiher wehte ein Hauch von Olympia. Vier Tage lang wurden in Erding bei den Europameisterschaften im Biathle (Laufen – Schwimmen – Laufen), Triathle (Laufen – Schwimmen – Schießen) und Laser-Run (Laufen – Schießen) sportliche Höchstleistungen geboten. Die Organisatoren wurden von den Anmeldungen regelrecht überflutet. Rund 600 Teilnehmer aus 25 Nationen hatten gemeldet, unter ihnen auch Silke Fersch und Stefan Pohlers vom CIS Amberg. Nach reiflicher Überlegung, ob es taktisch sinnvoller ist, sich einige Wettkämpfe rauszupicken, um diese möglichst ausgeruht angehen zu können oder auf einen Vielstart zu setzen, fiel die Entscheidung auf Zweiteres. Dies bedeutete sechs Rennen in vier Tagen: Eine physische und mentale Herausforderung.
Tag 1: Biathle Einzel
Für die beiden in der Altersklasse 50+ startenden CIS-Athleten bedeutete dies 1200 Meter laufen, 100 Meter im Kronthaler Weiher schwimmen und nochmals 1200 Meter laufen. Nachdem Fersch aufgrund einer Verletzung nahezu das komplette Lauftraining in Form von Aquajogging im Wasser absolvieren musste, war die Laufform schwer einschätzbar. Trotz des Trainingsdefizits konnte sie aber bereits auf der ersten Laufstrecke die Führung des Feldes übernehmen und sich als Erste in den Kronthaler Weiher stürzen. Im Wasser musste Fersch ein paar Konkurrentinnen ziehen lassen, die sie auf der zweiten Laufstrecke aber wieder einholen konnte. Mit einem Vorsprung von 16 Sekunden verwies sie die Ungarin Krisztina Gerhard und die Britin Emma Huepfl auf die Plätze. Pohlers belegte in einem starken Männerfeld den 13. Platz.
Tag 2: Biathle Staffel und Triathle Staffel
Zwei Athleten – ein Team. Silke Fersch startete hier mit dem erfahrenen Marcus Schattner vom Team Oberpfalz. Am Vormittag standen die Biathle Rennen auf dem Programm und am Nachmittag kam bei den Triathle Wettbewerben dann noch das Schießen mit der Laserpistole hinzu. Das deutsche Mixed-Team Fersch/Schattner erkämpfte sich beide Male den obersten Platz auf dem Siegertreppchen in der AK 50+. Seit diesem Jahr sind neben den Mixed Staffeln (Mann-Frau) auch Gender Staffeln (Mann-Mann bzw. Frau-Frau) erlaubt. Leider wurde dieses neue Angebot noch nicht so gut angenommen und so stellten Stefan Pohlers und Daniel Curth in der AK 50+ beim Biathle das einzige Team und sicherten sich somit konkurrenzlos den Sieg in dieser Kategorie. Beim Triathle erreichte das deutsche Genderteam den zweiten Platz.
Tag 3: Triathle Einzel und Laser-Run Staffel
Bei diesen Wettkampfformaten sind neben der körperlichen Fitness weitere Qualitäten gefragt: Die Fähigkeit, sich beim Schießen zu fokussieren und den Puls unter Kontrolle zu halten. Wer zu ausgepowert am Schießstand ankommt oder Nerven zeigt, verliert wertvolle Zeit. In der AK 50+ müssen beim Triathle Einzel 3x 600 Meter gelaufen, 2x 50 Meter geschwommen und mit der Laserpistole 3x fünf Treffer auf eine Zielscheibe in zehn Metern Entfernung gelandet werden. Dank eines soliden Schießens konnte Fersch dieses Rennen klar für sich entscheiden und durfte sich über eine weitere Goldmedaille freuen. Im Männerrennen lief bei Pohlers das Schießen etwas holprig: 13. Platz.
Bei den Laser-Run Staffeln am Abend zeigte Fersch Nerven am Schießstand und musste Schattner mit einem Rückstand ins Rennen schicken. Dieser konnte zwar die Führung zurückerobern, wurde kurz vor dem Ziel aber vom britischen Konkurrenten überspurtet. Silber für das deutsche Team.
Tag 4: Laser Run Einzel
3x 600 Meter laufen, 3x schießen. Für den vierten Tag wurden noch einmal alle Reserven mobilisiert. Mit fünf harten Rennen in den Beinen mussten sich Fersch und Pohlers mit Athleten messen, die extra für dieses Format angereist waren. Auf Silke Fersch wartete eine besondere Herausforderung. Schließlich stand mit Gyöngyi Kultsár die amtierende Weltmeisterin in dieser Disziplin an der Startlinie – mit frischen Beinen. Kultsár legte ein beherztes Rennen hin und ging mit einem komfortablen Vorsprung auf die finale Laufstrecke. Das Rennen schien entschieden zu sein. Fersch kämpfte sich aber noch einmal heran, konnte 150 Meter vor dem Ziel die Führung übernehmen und durfte sich somit über einen weiteren Europameistertitel freuen.
Es wirkte so, als ob Stefan Pohlers ein Dauerabonnement auf den 13. Platz gebucht hatte. Obwohl er in der letzten Laufrunde noch vier Konkurrenten überholen konnte, musste er wiederum zwölf Athleten den Vortritt lassen. Ergebnislisten: https://my.raceresult.com/242860/
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