Neuer Melderekord beim Silvesterlauf Amberg

So viele Läufer wie noch nie wollten beim Amberger Silvesterlauf dabei sein. Nach Schließung der Anmeldung standen 793 Starter auf den Meldelisten. Sehr zur Freude des Organisationsteams des CIS Amberg, das mit der Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Helfern für einen reibungslosen Ablauf der Rennen sorgte. Über das große Teilnehmerfeld dürfen sich aber auch Menschen freuen, denen es gerade vielleicht nicht so gut geht. Denn für jeden gelaufenen Kilometer geht ein Euro an einen wohltätigen Zweck – in diesem Jahr an die Amberger Tafel. Eine schöne und menschliche Geste des Miteinanders und Füreinanders.

Bei trockenem Wetter und Temperaturen um die fünf Grad Celsius, also sehr guten Laufbedingungen, ging ein breitgefächertes Teilnehmerfeld ins Rennen. Sowohl was den Trainingszustand als auch das Alter betrifft: Die vierjährige Nora Mayer, aber auch der siebzigjährige Manfred Biesler, schnürten ihre Laufschuhe, um das Jahr sportlich ausklingen zu lassen.

Los ging es um 12:00 Uhr mit den Kleinsten. Auf der 600 Meter Strecke legte ein Mädchen die Bestzeit hin: Marlene Stollner. Und auch im Lauf über 1,1 Kilometer lief Emma Rank vom ESV Amberg den Jungs davon. Die 2,5 Kilometer des Schülerlaufes absolvierten Daniel Feige von der DJK Weiden und Eva Wasner vom SCMK Hirschau am schnellsten.

Den Hobbylauf über 5 Kilometer entschied Sven Pollert von der LG Sempt) mit einer Laufzeit von 17:37 Minuten klar für sich. Laetitia Birner überquerte hier nach 20:24 Minuten als erste Frau die Ziellinie. Wem die 5 Kilometer zu lang waren, der konnte sich die Strecke mit einem Staffelpartner teilen. Diese Möglichkeit nutzten 15 Teams. Siegreich waren hier Thomas Prechtl und Lea Rittner vom ESV Amberg. Die Teamwertung sicherte sich der Ski-Club Schwandorf.

Das größte Teilnehmerfeld, 268 Athleten, machte sich auf die drei Runden des Hauptlaufes. Nachdem die Seriensiegerin der letzten Jahre, Domenika Mayer, dieses Mal nicht am Start stand, wurde mit Spannung erwartet, wer in ihre Fußstapfen treten wird.
Nach 28 Minuten und 30 Sekunden stand die Siegerin fest: Simone Dehling vom CIS Amberg – ein neuer Stern am Läuferhimmel. Die bislang auch in Läuferkreisen kaum bekannte, gebürtige Ambergerin ließ bei ihrem ersten Start beim Silvesterlauf den Konkurrentinnen keine Chance und finishte vor ihrer Trainingsfreundin Eva Haberl von der DKJ Ursensollen. Im Ziel war die 35-jährige Dehling noch voller Euphorie: „Das war eine super Veranstaltung, vielen Dank an alle Helfer und Organisatoren. Die Strecke war toll – hat mir gut gefallen. Mir wurde vorher gesagt, dass ich über den Marktplatz fliegen werde und das war dann auch so. Dank der vielen Anfeuerungen.“ Ihr Lauftraining beschreibt die sympathische Mutter dreier Kinder so: „Neun Wochen nach der Geburt meines dritten Kindes habe ich begonnen, täglich zu laufen. Und das mache ich bis heute so. Nachdem mir von anderen Läufern immer mal wieder gesagt wurde, dass ich Potential hätte, habe ich mir gedacht: Versuch es doch einfach mal. Und jetzt habe ich angefangen, nach Trainingsplan zu trainieren.“

Auch im Herrenrennen gab es auf dem Siegerpodest ein neues Gesicht. Der 23-jährige Nürnberger Profitriathlet Simon Henseleit ließ bei seinem ersten Start der Konkurrenz keine Chance und lief in 22:28 Minuten einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg heraus. Maximilian Zeus (LG Teis Finanz Regensburg/Salomon Run) und das erst 18-jährige Nachwuchstalent Justus Oeckl vom CIS Amberg sicherten sich die weiteren Podestplätze. Henseleit, der zu den besten Triathleten Deutschlands zählt, konnte sich dieses Jahr bereits den U23 Weltmeistertitel auf der Olympischen Distanz sichern und visiert eine Teilnahme bei den Olympischen Spielen an.

Auf Nachfrage erklärt der Sieger, warum er sich gerade den Amberger Silvesterlauf ausgesucht hat: „Ich war heuer beim Amberger Frühjahrslauf dabei. Und dann dachte ich mir: Die Amberger organisieren das immer sehr gut. Da komme ich gerne hin und die Fahrt ist auch nicht so lang. Dazu kommt noch, dass wir Hunde haben und es in Amberg an Silvester einfach deutlich ruhiger und entspannter zugeht. Deshalb haben meine Freundin und ich uns zusammen mit Freunden ein Appartement hier gemietet.“ Um dann auch beim Silvesterlauf zu starten. „Es war ein cooler Lauf“, kommentierte Völkl seinen Triumphlauf, „Ich hatte einen guten Tag und es hat Spaß gemacht. Die Strecke war abwechslungsreich, nur auf der letzten Runde war es nicht ganz ideal, weil ich viel überholen musste und keine freie Strecke hatte. Aber das war nicht weiter schlimm. Dafür hatte man mehrere Runden und viele Zuschauer in der Stadt.“ Bevor Henseleit das Jahr 2023 gemütlich mit Raclette und Gesellschaftsspielen ausklingen lassen konnte, stand noch das Silvesterlauf Cool-Down auf dem Programm: 45 Kilometer locker ausradeln. Die Siegerehrungen fanden gleich nach den jeweiligen Rennen direkt auf dem Marktplatz statt und somit konnten die Läufer frühzeitig in die Silvesterfeierlichkeiten starten. Für die meisten Starter waren Zeiten und Platzierungen aber nebensächlich. Für sie ist der Silvesterlauf einfach nur eine schöne Gelegenheit, das Jahr gemeinsam mit Freunden und Laufpartnern sportlich ausklingen zu lassen.

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